Rust erinnert an Leopold Figl

Zwei neue Attraktionen im Figl-Heimatort

Ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr „800 Jahre Rust“ war dem aus Rust stammenden großen Politiker Leopold Figl gewidmet. Im Rahmen eines „Erinnerungsabends“ wurden auch zwei neue Attraktionen in der Figl-Heimat eröffnet.

Zum einen wurde der „Staatsvertrags-Stein“ enthüllt – ein tonnenschwerer Waldviertler Granit, der an den Höhepunkt des politischen Wirkens von Figl erinnern soll. Der Ruster Steinmetz Rudolf Otzlberger hat dabei, unterstützt vom Ruster Glaskünstler Karl Stangel, die berühmte Seite des Staatsvertrages mit den Unterschriften der Außenminister in Stein graviert.

Eindrucksvoll ist auch der neu eröffnete „Staatsvertrags-Balkon“. An der Südfassade des Leopold Figl-Museums wurde der berühmte Balkon des Belvederes nachgestellt, und zwar mit einer Leopold Figl-Figur, die den unterzeichneten Staatsvertrag präsentiert. Besucher des Museums können sich ab sofort in diese berühmte historische Szene hineinstellen, sozusagen mit Figl den Staatsvertrag zeigen und so für ein Erinnerungsfoto posieren.

Eingeleitet wurde der Abend mit einer Gesprächsrunde in der Pfarrkirche Rust unter der Leitung des Journalisten Hubert Wachter. Landeshauptmann a.D. Dr. Erwin Pröll hob dabei die politischen Leistungen Figls hervor und meinte mit Bezug auf die Gegenwart: „Politik heute ist oft oberflächlich und technokratisch. Mir fehlt die Menschlichkeit und Leutseligkeit, für die Figl bekannt war, der ehrliche Wille zur Zusammenarbeit, die Handschlagqualität und der respektvolle Umgang in der Politik.“ Der Präsident des Österreichischen Bauernbundes NAbg. DI Georg Strasser betonte, dass Figl nach wie vor für den Bauernbund ein großes Vorbild sei, an dem man sich orientiere. Der Historiker Univ. Prof. Dr. Ernst Bruckmüller schilderte interessante zeitgeschichtliche Hintergründe zum Wirken Figls. Äußerst berührend waren die privaten Schilderungen von Figl-Tochter Anneliese und der Nichte Figls, Berta Schüller.

Insgesamt 350 Gäste nahmen am Erinnerungsabend teil und besuchten im Rahmen der „ORF – Langen Nacht der Museen“ bis Mitternacht das Figl-Museum oder stärkten sich beim Empfang im Feuerwehrhaus. Organisator Bernhard Heinl konnte u.a. Bürgermeister Rudolf Friewald, Bezirkshauptmann Andreas Riemer, Nationalratsabgeordneten Johann Höfinger, Landtagsabgeordneten Christoph Kaufmann sowie zahlreiche Mitglieder der großen Familie Leopold Figls begrüßen.

Foto „Erinnerungsabend_Stein“ (Foto Franz J. Ganser)

Enthüllten den Staatsvertrags-Stein (v.l.n.r.): NAbg. Johann Höfinger, Bürgermeister Leopold Figl (Langenrohr), Präsident des Österreichischen Bauernbundes NAbg. DI Georg Strasser, Landeshauptmann a.D. Dr. Erwin Pröll, LAbg. Christoph Kaufmann, Rudolf Otzlberger (Gestalter des Steines), Karl Stangel (Glaskünstler), Tochter Anneliese Figl, Bürgermeister Rudolf Friewald.

Foto „Erinnerungsabend_Balkon“ (Foto Franz J. Ganser)

Am neuen Staatsvertrags-Balkon (v.l.n.r.): LAbg. Christoph Kaufmann, Präsident des Österreichischen Bauernbundes NAbg. DI Georg Strasser, Tochter Anneliese Figl, Landeshauptmann a.D. Dr. Erwin Pröll, Bürgermeister Rudolf Friewald, Vizebürgermeister Eduard Sanda.

Foto „Erinnerungsabend_Diskussion“: (Foto Franz J. Ganser)

Die Diskussionsrunde in der Pfarrkirche (v.l.n.r.): Historiker Univ.Prof. Dr. Ernst Bruckmüller, Präsident des Österreichischen Bauernbundes NAbg. DI Georg Strasser, Moderator Prof. Hubert Wachter, Landeshauptmann a.D. Dr. Erwin Pröll, Tochter Anneliese Figl, Nichte Berta Schüller

Medienberichte:

ORF NOE