Leopold Figl-Museum
Museumstraße 8, 3451 Rust im Tullnerfeld
+43 2275 4272 oder +43 2275 5241
Leopold Figl wurde am 2. Oktober 1902 in Rust geboren und schrieb später unter anderem als Bundeskanzler und Außenminister österreichische Geschichte. Ein Ort, wo an das Wirken des großen Staatsmannes erinnert wird, ist das Leopold Figl-Museum in Rust.
Im Jahr 1984 wurde in zwei Räumen des ehemaligen Volksschulgebäudes in Rust, das damals als Kindergarten genutzt wurde, ein Museum eingerichtet. Die Idee dazu stammte vom früheren Ruster Pfarrer Franz Bruner und von Fritz Salus. Am 29. September wurde im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger eröffnet.
Durch die Übersiedlung des Kindergartens wurden im Jahr 1992 weitere Räume frei und das Museum vergrößert. Diese umfassende Erweiterung erfolgte durch Architekt DI Werner Nedoschill. Zum Gebäude, das nach dem Krieg gebaut wurde, meinte der Architekt: „Dieses Haus repräsentiert in seinem Äußeren ganz ausgezeichnet die Zeit und den ‚Geist‘ der Wiederaufbaujahre.“
Für die inhaltliche Gestaltung war der Historiker Univ.-Prof. Dr. Ernst Bruckmüller verantwortlich. Sein Hauptziel war, Figls Leben in Wechselwirkung mit seinem Umfeld darzustellen – also der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der damaligen Zeit.
In einem Zentralraum mit der Figl-Büste von Gustinus Ambrosi werden den Besuchern wesentliche Grundinformationen präsentiert. Die weiteren fünf Räume entsprechen den Lebensabschnitten Figls:
- Raum 1 – Kindheit, Jugend und Studium
- Raum 2 – Beginn einer politischen Karriere
- Raum 3 – Verfolgung durch das NS-Regime
- Raum 4 – Bundeskanzler und Außenminister
- Raum 5 – Nationalratspräsident und Landeshauptmann / Figl privat
Im Herbst 2012 wurde das Museum zuletzt überarbeitet und neugestaltet – auch moderne Kommunikationsmittel werden dabei eingesetzt.
Eigentümer und Betreiber des Museums ist die Marktgemeinde Michelhausen. Betreut wird es von Frau Maria Kornhofer aus Rust. Das Museum kann gegen Voranmeldung besucht werden.
5. OKTOBER 2019 | Rust erinnert an Leopold Figl
Ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr „800 Jahre Rust“ war dem aus Rust stammenden großen Politiker Leopold Figl gewidmet. Im Rahmen eines „Erinnerungsabends“ wurden auch zwei neue Attraktionen in der Figl-Heimat eröffnet.
Zum einen wurde der „Staatsvertrags-Stein“ enthüllt – ein tonnenschwerer Waldviertler Granit, der an den Höhepunkt des politischen Wirkens von Figl erinnern soll.
Eindrucksvoll ist auch der neu eröffnete „Staatsvertrags-Balkon“. An der Südfassade des Leopold Figl-Museums wurde der berühmte Balkon des Belvederes nachgestellt, und zwar mit einer Leopold Figl-Figur, die den unterzeichneten Staatsvertrag präsentiert.
Eingeleitet wurde der Abend mit einer hochkarätigen Gesprächsrunde in der Pfarrkirche Rust unter der Leitung des Journalisten Hubert Wachter.